Gemeinde Ettersburg kämpft weiter für eigenen Kindergarten
Mit der Mitteilung der Landgemeinde Am Ettersberg zur Förderung der Kita Sachsenhausen am Ende der vergangenen Woche wurde wiederholt ein Schlag ins Gesicht der Gemeinde Ettersburg gelandet.
Jens Enderlein (Freie Wähler) kämpft mit seiner selbständigen Gemeinde seit einigen Jahren um Aufnahme in den Kindergartenbedarfsplan des Landkreises Weimarer Land.
Die Gemeinde Ettersburg, seit Jahren im Wachstum begriffen und im Bewusstsein dieser Veränderung, ist stetig bemüht, die Angebote der Daseinsvorsorge zu verbessern. Jüngst erst mit dem ersten 24-h-Laden im Weimarer Land. Leider findet dieses Bemühen kein offenes Ohr beim zuständigen Landkreis und den Ämtern.
Erst wird Ettersburg, in Verkennung der politischen Gegebenheiten, sogenannten Planungsräumen zugeordnet und nicht eigenständig betrachtet, sondern der erfüllenden Landgemeinde Am Ettersberg zugerechnet. Ein Stockfehler, der angesichts der Gebietsneugliederung zum 01.01.2019 trotz Verwechselungsgefahr im Namen dem zuständigen Landkreis nun aber auffallen müsste.
Aber nein, man versucht zu beschwichtigen und Ausflüchte zu finden, warum dieser in Ettersburg geplante Kindergarten nicht nötig sei, da die vorgenannte Landgemeinde selbst in Ihrem Bereich 70 freie Plätze und somit ein Überangebot aufweist. Wo waren die zuständigen Behörden und Aufsichten als dieses Platzüberangebot entstand bzw. noch mit Kreditmitteln finanziert wurde? Um dieser Posse, „der Große drängt den Kleinen aus dem Ring“, dann noch die Krone aufzusetzen, reichte die Landgemeinde bereits 2020 für eine bestehende Kita in Sachsenhausen nach Ablauf der Einreichungsfrist für ein Landesförderprogramm nachträglich einen Fördermittelantrag beim zuständigen Jugendamt ein.
Der Jugendhilfeausschuss, der auch zum Bedarfsplan mit der Gemeinde Ettersburg beraten hat, setzte diesen noch mit weiteren auf die Förderliste als Nr. 4-8. Die Begründung lautete: ohne Sanierung gehen Plätze verlustig. Das kann man verstehen. Da muss gehandelt werden.
Plötzlich und medienwirksam rutscht dieser Förderantrag für die Kita Sachsenhausen durch den Ausfall anderer Antragsteller nach vorn auf der Liste und siehe da (!) nicht nur die Sicherung der vermeintlich gefährdeten Plätze erfolgt mit den öffentlichen Fördermitteln, nein auch eine Kapazitätserweiterung. Wohlgemerkt in einer Gemeinde, in der es schon 70 freie Plätze gibt! Was war da noch mit Ettersburg? Achja die wollten für Ihre Bürger und deren Kinder einen Kindergarten im Ort bauen, so wie die Daseinsvorsorge es verlangt. Aber naja, leider sind doch nicht alle gleich.
Jens Enderlein wird mit seiner eigenständigen Gemeinde Ettersburg weiter darum kämpfen, auf den Bedarfsplan aufgenommen zu werden. Die finanziellen Mittel hierfür stehen zur Verfügung und Kinder gibt es in Ettersburg mehr als genug. Möglicherweise wird durch das hier aufgezeigte Paradoxon doch der ein oder andere Entscheidungsträger ein Einsehen haben. Schließlich soll der Bedarfsplan eigentlich keine Regulierung der Kitaplätze nach oben bewirken, sondern dafür sorgen, dass immer ausreichend Plätze für unsere Kleinsten vorhanden sind. Das sollte man Ettersburg nicht länger verwehren.